Freiraum: Besetzung für selbstverwaltetes Cafe an der Uni Göttingen

Am 16.01.08 haben Studierende einen Seminarraum an der Uni Göttingen besetzt um hier ein selbstverwaltetes Cafe einzurichten. Im Folgenden dokumentieren wir die Pressemitteilung der BesetzerInnengruppe. Mehr Infos zur Beschneidung und Erkämpfung von Freiräumen finden sich hier.

Pressemitteilung vom 16.01.07 zur Besetzung an der Uni Göttingen

[Das ehemalige Café Kollabs]
Das ehemalige Café Kollabs

Raumbesetzung an der Uni Göttingen

Heute gegen zehn Uhr besetzten Studierende einen Seminarraum im blauen Turm auf dem Campus der Uni Göttingen. Ziel der Aktion ist es einen selbstverwalteten Raum ähnlich dem von der Uni-Verwaltung gekündigte Café Kollabs zu schaffen. Die Besetzung verlief friedlich und ohne größere Schwierigkeiten. Inzwischen ist ein großer Kreis von Sympathisant_innen und Interessierten vor Ort. Von Seiten der Besetzer_innen wird kostenlos Kaffee und Kuchen angeboten. Im Raum läuft Musik und Studierende sitzen auf den Sofas, unterhalten sich, diskutieren oder lesen. Andere dekorieren die Wände.

[Raum MZG 1140 besetzt]
Raum MZG 1140 besetzt

Mit dieser Aktion soll ein Ersatz für das Café Kollabs, welches im vergangenen Jahr ohne Begründung geschlossen wurde, erkämpft werden. "Wir begreifen den zunehmenden Leistungsdruck und Klausurenstress, Studiengebühren, das Plakatierverbot und das Verbot im VG Parties anzumelden als strukturelle Probleme, die veränderbar sind. Mit der Aneignung dieses Raums und dessen Öffnung für alle Studierenden wollen wir symbolisch und praktisch zu dieser Veränderung beitragen.", so ein von den Besetzer_innen verteilter Flyer.

Das Ziel dieses Freiraums ist die Öffnung universitärer Räume für Möglichkeiten zur selbstverwalteten Gestaltung. Um deutlich zu machen, dass es sich um ein Projekt handelt, an dem sich alle aktiv beteiligen können, soll der Raum so offen wie möglich gestaltet werden.


Pressemitteilung vom 17. Januar 2008 aus dem besetzen Raum an der Uni Göttingen

[Sehr gemütlich: ansprechende Athmosphäre im Neuen Café]
Sehr gemütlich: ansprechende Athmosphäre im Neuen Café

Seit gestern morgen ist der ehemalige Seminarraum 1.140 im 'Blauen Turm' besetzt. Bisher verlief alles ruhig. Es sind durchgängig um die 30 Menschen anwesend. Bereits jetzt ist die Besetzung ein voller Erfolg - egal wie lange sie sich noch halten kann. In den ersten Gesprächen mit der Uni-Verwaltung - namentlich Kurt von Figura (Präsident der Uni Göttingen), Münch (Vizepräsident) und Rainer Bolli (Chef des Gebäudemanagements) - kristallisierte sich heraus, dass sich an der Verhandlungsbereitschaft von Seiten der Verwaltung seit dem ersten Gespräch, das zwischen Vertreter_innen der Freiraum-Initiative 'Delete.Control-Enter.Space' und Rainer Bolli stattfand, nur eines verändert hat: Die Uni steht stärker unter Druck als in den Gesprächen zuvor.

[Endlich wieder etwas Farbe im ZHG]
Endlich wieder etwas Farbe im ZHG

Ihr erstes Angebot lautete wie folgt: Sie wollen keine schriftliche Zusage für eine Alternative zum besetzten Raum geben, sondern verharren darauf, dass ihr Wort, konstruktive Gespräche führen zu wollen, ausreiche. Doch das Vertrauen in die Versprechungen der Unileitung ist sehr gering. Die Kündigung des ehemaligen Café Kollabs etwa verlief alles andere als kooperativ. Es wurde, trotz vertraglicher Pflicht von Seiten der Unileitung keine Alternative zum vom Brand zerstörten Raum angeboten - stattdessen wurde der Vertrag gekündigt und hinzugefügt, dass die Uni ihrer Verpflichtung für die Restlaufzeit von etwa einem halben Jahr nicht nachkommen werden. Sie hat also sogar entgegen vertraglicher Vereinbarung gehandelt. Das Desinteresse sich tatsächlich um einen Raum an der Uni zu kümmern schimmert auch an anderer Stelle durch die halbherzigen Angebote. Auf erneute Anfrage des Fachschaftsrat SoWi nach einem alternativen Raum für das verlorene Café kam lediglich die Antwort, es werde keinen alternativen Raum geben. Erst anderthalb Jahre später nach dem Gespräch mit der Freirauminitiative 'Delete.Control-Enter.Space', das unter dem Eindruck öffentlichkeitswirksamer Aktionen der Kampagne 'Here to Stay' stattfand, machte das Gebäudemanagment erste Zugeständisse und versprach sich um eine angemessene Alternative zu bemühen.

Das Angebot, das damals von Seiten des Gebäudemanagments kam, war wenig vielversprechend. Nach der Besichtigung des Angebotes (Ein stillgelegtes Trafohäusschen ohne Tageslicht, ohne sanitäre Anlagen und der Größe von etwa 20m²) war klar, dass es dem Gebäudemanagment nicht ernsthaft um eine gemeinsame Zusammenarbeit geht, sondern es sich vielmehr um eine 'Hinhaltetaktik' handelte.

„Dass, nachdem die Studierenden selbst die Initiative ergriffen und einen Raum besetzt haben, plötzlich von der Uni-Leitung die Bereitschaft jetzt tatsächlich konstruktive Gespräche zu führen so stark betont wird, zeigt, dass die Uni-Leitung ohne entsprechenden Druck allerdings zu keinem Kompromiss bereit gewesen wäre¨, erklaert eine Sprecherin der Besetzer_innen. Inzwischen liegt ein Angebot fuer eine 'Zwischenlösung' in einem etwas abgelegeneneren ehemaligen Heizwerk vor, dass jedoch mehreren der geforderten Kriterien nicht entspricht und bis Mai abgerissen werden soll. Dieses Angebot muss vom Nutzer_innen-Plenum zunächst genauer unter die Lupe genommen werden, bevor geklärt werden kann, inwiefern der Raum als Uebergangsraum brauchbar ist. Darüber wird wie den Tag zuvor im Raumplenum um 18:30 Uhr verhandelt, an dem alle Nutzer_innen des Raumes sich beteiligen koennen. „So oder so bliebe es aber bisher für eine langfristige 'Lösung' bei allgemeinen Lippenbekenntnissen einen Raum bis Mai anzubieten. Eine bindende schriftliche Erklaerung, einen unseren Forderungen angemessenen Raum bereit zu stellen, waere ein begrue-ssenwertes Zeichen, dass diesmal die Versprechen ernstzunehmen sind. Dazu waren Gebaeudemanagement und Praesidium bisher nicht bereit“, so die Sprecherin.

Inzwischen haben uns Solidaritätsbekundungen aus Hamburg, Bremen, Hannover, Bochum und Frankfurt (am Main) erreicht. Insbesondere freuen wir uns über die uneingeschränkte Solidaritätsbekundung des AStA der Uni Bremen. Da könnte unser AStA sich noch ein Stück von abschneiden. Wir freuen uns über die bundesweite Solidarität und unsere wärmste Grüße gehen an alle, die uns in ihren Herzen unterstützen. Sie zeigt, dass unser Kampf um Freiräume kein lokaler Einzelfall ist, sondern überall ähnliche Erfahrungen gemacht werden.

Es bleibt vorerst dabei, unsere Forderungen lauten:

- Die Zusicherung im Raum bleiben zu können oder ein ernstzunehmendes Angebot zu einer Alternative, die sofort bezogen werden kann.

- Ein Alternativraum müsste folgende Kriterien erfüllen:

- öffentlicher Zugang (sichtbar im Uni-Alltag)

- zentrale Lage am Campus (Theologicum, ZHG, Sozio-Oeconomicum, Juridicum)

- Tageslicht (ausreichend Fenster)

- ausreichende Größe (mindestens 50m²)

- einfacher Zugang zu sanitären Anlagen (+Strom, Wasser und Heizung)

- Eine schriftliche Aufstellung eines konkreten Angebots

- Keine weitere Einmischung in die Verwaltung und Verwirklichung dieses neuen Freiraums


Pressemitteilung vom 18. Januar aus dem besetzten Raum an der Uni Göttingen

Ein neuer Freiraum

Die Stimmung im Raum 1140 im 'Blauen Turm' auf dem Campus der Uni Göttingen, der seit Mittwoch, den 16. Januar von Studierenden besetzt wird, ist weiterhin positiv und entspannt. Rund um die Uhr halten sich hier 30-50 Personen auf, die diskutieren, lernen, lesen, Kaffee trinken und sich mit der weiteren Gestaltung des Freiraums auseinandersetzen. Die rege Nutzung zeigt: solch ein selbstverwalteter Raum an der Uni wird benötigt und von vielen in Anspruch genommen. Nicht zuletzt die zentrale Lage des Raums trägt dazu bei, dass immer neue Studierende dazustoßen. Den Rückhalt in der Studierendenschaft für einen selbstverwalteten Raum unterstreicht auch ein entsprechender Beschluss des Studierendenparlamentes vom 17.01.. Außerdem gibt es Solidaritätsbekundungen von ASten und Studierenden in anderen Städten.

Der Lehrbetrieb in Raum 1140 wird durch die Besetzung nicht beeinträchtigt; die Nutzer_innen hatten einen Ausweichplan erstellt. „Dies zeigt einmal mehr, dass es keine grundsätzliche Raumknappheit gibt, die gegen einen selbstverwalteten Raum sprechen würde“, sagte eine Sprecherin am Morgen.

Gute Bedingungen für Verhandlungslösung

Das Nutzer_innenplenum am 17. Januar hatte beschlossen, solange im Raum 1140 zu bleiben, bis von Seiten der Univerwaltung ein konkreter Raum zur Nutzung ab Beginn des Sommersemesters verbindlich und schriftlich zugesichert worden ist. Der Beschluss wurde dem Chef des Gebäudemanagements, Bolli, heute um 10 Uhr mitgeteilt und übergeben, der ankündigte, ihn an das Präsidium weiterzuleiten und dort zu besprechen. Die Univerwaltung hatte den Studierenden bereits zugesichert, bis zum Beginn des Sommersemesters einen geeigneten Raum vorzuschlagen. Auf Nachfrage gab Herr Bolli an, dass die Raumvergabe für das Sommersemester momentan in vollem Gange sei. „Damit ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um einen von Studierenden selbstverwalteten Raum festzulegen“, so eine Sprecherin. „Es macht keinen Sinn, noch weiter zu warten, bis alle Räume verteilt sind.“

Im Laufe des kurzen Gesprächs wurde deutlich, dass beiden Seiten an einer konstruktiven Verhandlungslösung gelegen ist. Alle Beteiligten wünschten sich ein „ruhiges Wochenende“.

Aktivitäten am Wochenende

Im Raum 1140 wird am Freitagabend ab 21 Uhr eine Wahlparty stattfinden, am Samstagabend wird es eine Vokü geben. Außerdem sind weitere Filmabende, Diskussionen etc. geplant. Das Plenum der Nutzer_innen findet jeden Abend um 18.30 statt. „Wir freuen uns über alle an diesem Freiraum Interessierten, die vorbeikommen!“, sagte eine Sprecherin.


Pressemitteilung vom 21. Januar 2008 aus dem besetzten Raum an der Uni Göttingen:

"Freiraum" mit Musik gefüllt

Der an der Uni Göttingen seit 6 Tagen besetzte Raum MZG 1.140 wurde am Sonntagabend in eine offene Bühne verwandelt. Weit über 50 Gäste kamen trotz strömenden Regens, um in dem neugegründeten, selbstverwalteten Café zwischen ZHG und Blauem Turm der Musik zu lauschen oder selber zu spielen.

"Studierende und Nicht-Studierende wollen diese Möglichkeit nutzen, um heute Abend etwas zu veranstalten, was es an der Uni sonst wenig gibt: Kultur, Kreativität, gemütliches und konkurrenzfreies Miteinander. Wir füllen diesen erkämpften Freiraum mit Musik", wurde die Veranstaltung gegen 22 Uhr eingeleitet. Das Liedermacher_innen-Trio "Verspielt + Jolly" bringen mit ihren zweistimmigen Rock-Akustik-Songs und bissig-kritischen Texten auf den Punkt, welche Ideale von (Zusammen-) Leben hier bestehen: Gegen alltägliche "Kontrolle, Überwachung, Sexismus, Ausbeutung, Kapitalismus, Rassismus, Tierquälerei" steht hier "der Wille, ein Leben in Freiheit zu führen. Der Wille sein eigenes Leben selbst zu regieren." Und Bassist Jolly textet: "Ich schaff mir einen Freiraum". Diesem Motto entsprechend waren auch Mikrofon, Gitarre und Keyboard für alle und alles frei, und den auf Sofas dicht gedrängten Zuschauer_innen wurde ein abwechslungsreiches Programm von Lagerfeuermusik bis Dudelsack-Performance geboten. Weitere Veranstaltungen sind angedacht - "es lohnt sich also in Zukunft, auch nachts mal in die Uni zu gehen", wie eine Sprecherin betonte.


Pressemitteilung 24.01. 2008

Uni droht mit Räumung und greift in studentische Selbstverwaltung ein

Nachdem der vor über einer Woche von Göttinger Studierenden besetzte Seminarraum am Zentralen Campus mittlerweile als Café etabliert ist, drängt die Universitätsverwaltung auf Umzug des Projekts hinter die Campus-Grenzen und droht mit Räumung. Das von der Uni unterbreitete Angebot und die Art und Weise der Verhandlungsführung durch sie zeigt, dass sie nicht an einer konstruktiven Lösung interessiert ist.

Die als Ersatzraum angebotene alte Druckerei im AstA-Gebäude (Rosa-Luxemburg-Haus) wird derzeit vom AStA genutzt, der die Räume nun gegen seinen Willen abgeben soll. Das Desinteresse der Universitätsleitung an studentischen Belangen zeigt sich auch an der fehlenden Absprache der Univerwaltung mit dem AStA als bisherigem Nutzer des Raumes. Wurde gegenüber den NutzerInnen des Cafe's behauptet, der Raum wäre für sie verfügbar, geht der AStA davon aus, die Räume weiterhin nutzen zu können. Ganz bewusst nimmt die Universität in Kauf, die Studierenden in Opposition zueinander zu bringen.

Diese Strategie der Univerwaltung, verschiedene Interessensgruppen gegeneinander auszuspielen, ist bereits früher deutlich geworden. So wurde in den Verhandlungen eingeworfen, der Raum stünde in der Nutzung und Verantwortung des Geschichts-Seminares. Nachdem dies nun vom Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte dementiert wurde, behauptet die Univerwaltung, das nie gesagt zu haben.

Ohnehin sind Diskussionen über mögliche Ersatzräume überflüssig, da einer weiteren Nutzung des Cafe's nichts im Wege steht. Für die dort stattfindenden Seminare gibt es ausreichend Ersatzräume, schon mit dem ersten Tag der Umnutzung hing ein Umlegungsplan für alle dort stattfindenden Veranstaltungen aus. Spätestens nach dem Ausbau etlicher Gebäude am Zentral-Campus sollte sich die Klage über Raum-Mangel ohnehin erledigt haben.

Für Rückfragen stehen die NutzerInnen gerne zur Verfügung. Der Posteingang der e-mail Adresse email-address wird regelmäßig überprüft. Auch sind wir gerne bereit persönliche Gespräche zu führen. Die Räumlichkeiten sind rund um die Uhr geöffnet und können jederzeit besichtigt werden.


Offener Brief der Nutzer_innen des Raumes MZG 1.140 an Unileitung und Univerwaltung

Sehr geehrte Damen und Herren,

seit dem 16. Januar 2008 wird der Raum MZG 1.140 als selbstverwaltetes Café genutzt. Sie waren von dieser Nutzung des Raumes von vorn herein nicht begeistert und haben versucht, uns dazu zu bewegen, einen alternativen Raum zu beziehen. Als wesentliche Begründung von Ihrer Seite haben wir wahrgenommen, dass dieser Raum gar nicht in Ihrer Verfügungsgewalt, sondern in der eines Universitäts-Seminares stünde. Da dies mittlerweile auch von Ihnen dementiert wurde, sehen wir keinen Grund, warum wir den Raum

nicht auch weiterhin nutzen sollten. Für die hier von der Raumverwaltung vorgesehenen Veranstaltungen stehen rund um den Campus eine ganze Reihe von Ersatzräumen zur Verfügung, so dass keine Veranstaltung ausfallen musste.

Demgegenüber gibt es eine ganze Reihe von Gründen, warum gerade dieser Raum von uns als selbstverwaltetes Café genutzt werden sollte. Er erfüllt nicht nur die bislang von uns stets genannten und von Ihnen akzeptierten Kriterien, sondern bietet darüber hinaus etliche Vorteile für eine Nutzung durch unterschiedlichste Menschen, vor allem Mitglieder der Universität aus allen Statusgruppen.

Der Raum befindet sich in unmittelbarer Nähe des Studienalltags vieler Studierender. Auf der gleichen Etage sind etliche Lern-, Arbeits- und Computerarbeitsplätze. Der Raum liegt im Mehrzweckgebäude und in unmittelbarer Nähe zum Zentralen Hörsaalgebäude, so dass eine umfangreiche Frequentierung durch Studierende und Universitätsangehörige unterschliedlichster Fakultäten und Fachrichtungen bereits praktizierter Alltag ist. So ist es möglich, sich zwischen einzelnen Veranstaltungen, etwa zwei Vorlesungen im Zentralen Hörsaalgebäude, einen Kaffee oder Tee zu holen, sich mit einem Buch in die Ecke zu setzen oder einfach nur mit Freund_innen zu diskutieren. Der Raum bietet daher eine gute Ergänzung zu den bereits vorhandenen Einrichtungen des Studentenwerkes, nicht zuletzt ob der alternativen Organisationsform (Kaffee nicht gegen Festpreis, sondern nach ’Selbsteinschätzung’ etc.) und verbessert die Studiensituation vieler Studierender.

Gerade weil das Café derart zentral gelegen ist, konnte eine pluralistische Betreiber_innen- und Träger_innengemeinschaft entstehen, welche sich in dem Miteinander der Nutzer_innen begründet sieht. Die Menschen, die den Kaffee kochen, sind auch die Menschen, die ihn trinken. Dadurch entsteht eine vollkommen andere Qualität der Nutzung, wie sie nicht mit der von traditionellen Cafeterien zu vergleichen ist.

Die Menschen, die hier ihren Lebens- und Arbeitsalltag verbringen, haben ein Interesse daran, diese für sie attraktive Institution zu erhalten. Daher gibt es ein großes Interesse an einem kooperativem Umgang mit den Menschen, die im Alltag der Cafénutzung eine Rolle spielen, also etwa Hausmeister_innen oder Reinigungskräften. Eigenverantwortlichkeit heißt hier eben auch, aus einem eigenständigen Interesse verantwortlich zu handeln und für den Zustand des Raumes Sorge zu tragen. In diesem Sinne ist die Einhaltung von Brandschutz und Sicherheitsbestimmungen ebenso wie das eigenständige Putzen des Raumes eine Selbstverständlichkeit.

Der Bedarf an einem solchen Raum ist nach der einseitigen Kündigung des Café Kollabs deutlich geworden. Viele der NutzerInnen haben das Café Kollabs jedoch nicht mehr direkt kennengelernt. Nach dessen Umsiedlung in den Keller des Sozio-Oeconomicums war es letztlich aus dem studentischen Alltag verdrängt und wurde so nur von einer kleinen Gruppe von Studierenden genutzt. Im Laufe der letzten Woche hat sich jedoch gezeigt, dass die gute Sichtbarkeit des Raumes ein breites Spektrum an Nutzer_innen anzieht und eben daher einen völlig an deren Charakter hat.

Vor diesem Hintergrund verbleiben wir mit der Hoffnung auf einen baldigen Abschluss der angedachten Nutzungsvereinbarung für diesen Raum.

Mit freundlichen Grüßen,

das Nutzer_innenplenum

Erschienen am: 16.01.2008 zuletzt aktualisiert: 27.01.2008 12:02

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