Basisdemokratisches Bündnis:

Spontandemo gegen die Räumung des MZG1140

[Demonstrierende im ZHG]
Demonstrierende im ZHG

Um 18 Uhr am Tag der Räumung (29.1.) sammelten sich ca. 200-300 Nutzer_innen und Unterstützer_innen des in ein selbstverwaltetes Café ungewandelten Raumes MZG1140, um gegen dessen unverhältnismäßige polizeiliche Räumung zu demonstrieren. Die Demo war erfrischend flexibel und spontan, so dass es die Staatsschützer_innen schwer hatten, den Überblick zu behalten:

Von Gänseliesel startete die Demo Richtung Weender Lanstr., drehte jedoch nach Blockade durch die Polzei prompt um und entwischte einige Polizei-Ketten durchbrechend in Richtung Wilhelmsplatz. Dort am Uni-Präsidium lieferten die Demonstrierenden die Botschaften "Freiraum für alle, sonst gibts Krawalle" und "Für die Freheit, für das Leben, Allen einen Freiraum geben" direkt bei den Entscheidungsträgern ab.

Nach kurzem Aufenthalt zog die kämpferische Demo auf den Campus. Am Weender Tor kam es zu Rangeleien mit Polizist_innen, die mehrere Transparente zerrissen und Studierende zu boden warfen. Auf dem Campus angekommen strömten die Demonstrierenden in das ZHG und gelangen ohne große Hindernisse bis vor den geräumten Raum.

Nach kurzer Diskussion beschloss man jedoch, es erst einmal dabei zu belassen, zu zeigen, dass man jederzeit den Raum sich hätte zurückholen können. Die Demo zog dann noch einmal über einen Schlenker am Deutschen Theater vorbei in die Innenstadt. Zwischen Theaterstraße und Wilhelmsplatz kesselte die Polizei die Demonstration, musste sie aber nach zehn Minuten die Demo gehen lassen, die sich dann, um weiteren Repressionen durch die ungeduldig wirkende Polizei zu entgehen, am Nabel auflöste.

Die Stimmung unter den Demonstrierenden war gezeichnet von Empörung, aber sehr kämpferisch und entschlossen. Die Besetzung hat deutlich gemacht, dass die Antwort auf schwindende Freiräume nicht Resignation sein kann, sondern notfalls in derartigen Auseinandersetzungen ausgetragen werden muss - Freiräume zu erkämpfen ist nicht unmöglich. Mit der Räumung dürfte also der Kampf um einen Freiraum noch lange nicht beendet sein.

Für Mittwoch kündigten die Nutzer_innen des Raumes eine Pressekonferenz an, die um 12:00 Uhr im VG 4.105 stattfindet.

Am Donnerstag wird der eigentlich um 11:40 als offizielle Einweihung des Raumes geplante Sekt-Empfang dennoch wie geplant stattfinden.


Dieser Artikel ist abrufbar unter: //archiv.bb-goettingen.de/1031