Basisdemokratisches Bündnis:

Ärztlich-Psychologische Beratungsstelle schließt

Die letzten Sozialerhebung in Göttingen 1999 hat ergeben, dass sich mehr als 27 % der Studierenden in Göttingen durch psycho-soziale Probleme in ihrem Studium beeinträchtigt fühlen.

Die Göttinger Studierenden gaben an, an erster Stelle unter Arbeits- und Konzentrationsschwierigkeiten und allgemeinen Leistungsproblemen (51%) zu leiden. An zweiter Stelle stehen Prüfungsangst (49%) und Angst vor Autoritäten, an dritter Stelle depressive Verstimmungen. Angesichts von drohenden Studiengebühren, die den Druck, möglichst schnell fertig zu studieren, erhöhen, ist der aktuelle Anteil sicherlich noch höher. Denn die Anforderungen hören ja nicht im Hörsaal auf: Es gilt die sozialen Kontakte zu pflegen, den Haushalt zu managen, die eigene Zukunftsangst zu bändigen und u.U. noch jobben zu müssen.

Ausgerechnet in dieser Situation wird die „Ärztlich-Psychologische Beratungsstelle” der Uni Göttingen zum Sommer 2005 geschlossen. Aus angeblicher Finanzknappheit. Die einzig bleibende Möglichkeit, sich in Zukunft Hilfe zu suchen, ist die Psycho-Soziale Beratungsstelle. Die wiederum bietet lediglich „Baustein-Angebote”, wie Kurse in Zeitmanagement an, jedoch keine mittelfristige Betreuung. Zudem werden diese Kurse ab nächstem Jahr sicherlich überfüllt sein.

Das Pressebüro der Universität Göttingen versicherte kürzlich, dass „weitere Maßnahmen ergriffen werden”, falls die „Versorgung der Studenten” nach der Schließung nicht gesichert werden könne. Das gilt es zu beobachten und immer wieder einzufordern, denn diese „Versorgung” ist bereits jetzt nicht gesichert. Das Basisdemokratische Bündnis wird sich hierfür einsetzen. Darüber hinaus müssen auch die Ursachen oben genannter Probleme und Lösungsmöglichkeiten erforscht und erarbeitet werden. Zu diesem Zweck halten wir es für sinnvoll, die Aktivitäten des Sozialreferats im Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) auszubauen.


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