Gegen den Naziaufmarsch in Friedland am 9. Mai
Aufruf verschiedener Basisgruppen
Termine in Göttingen:
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Möglichkeiten des Widerstands
Bei fast jedem Naziaufmarsch gibt es symbolische Proteste. Diese sind aber nicht geeignet, den Naziaufmarsch zu stoppen. Dafür sind direkte Aktionen auf der Naziroute nötig – diese wird die Polizei verhindern wollen. Mit dem dezentralen Konzept soll versucht werden in Gruppen spontan auf die Route der Nazis zu gelangen. Je mehr Menschen auf der Strecke der Nazis präsent sind, desto schwieriger ist es für die Polizei, den Aufmarsch gewaltsam durchzusetzen. Das ist gemeint, wenn in den Aufrufen zu den Gegenaktivitäten vom Dezentralen Konzept die Rede ist.
Das Dezentrale Konzept
Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um eine Aktionsform, bei der versucht wird so nah wie möglich an die Naziroute heranzukommen. Dezentral heißt es deshalb, weil nicht als geschlossene Demo, sondern in kleinen Gruppen agiert wird. Diese Gruppen können selbst entscheiden, welche Formen des Protests sie einsetzen wollen.
Die alleinige Präsenz möglichst vieler Leute im Aufmarschgebiet der Nazis erschwert bereits die Durchsetzung der geplanten Route. Zusätzlich besteht z.B. die Möglichkeit, mit spontanen Sitz- und Straßenblockaden sowie weiteren Mitteln zivilen Ungehorsams, eine reale Behinderung des Naziaufmarsches zu erreichen. Es kann sinnvoll sein bei Blockaden stehen zu bleiben und durch Einhaken bei der NachbarIn Menschenketten zu bilden. Das ist ein legitimes Mittel des Selbstschutzes. Möglich ist auch, sich auf die Straße zu setzen, um die Route zu blockieren. Welche Form ihr letztlich wählt, bleibt natürlich euch überlassen. Sucht euch also ein paar Freundinnen und Freunde, mit denen ihr eine Gruppe bilden wollt, und achtet aufeinander.
Der "Schwarze Block”
In den Medien wird bei Anlässen wie Antinazi-Protest häufig von einem “Schwarzen Block” gesprochen, dem ein gemeinsamer Wille und ein konspirativ und gewalttätiges Verhalten unterstellt wird. Was hat es mit diesem geheimnisvollen “Schwarzen Block” auf sich? Wer sich antifaschistisch engagiert, ist im Fokus von Neonazis und anderen Faschisten. Diese versuchen in Göttingen und auch anderswo ihre menschenverachtende Ideologie nicht nur auf Aufmärschen wie in Friedland in Praxis umzusetzen, sie versuchen außerdem “Schwarze Listen” mit Daten und Bildern über antifaschistisch Arbeitende zu erstellen und sie zu Hause oder anderswo zu bedrohen. Das Gewaltpotenzial wurde nicht zuletzt an den massiven Waffenfunden und dem Einsatz dieser Waffen deutlich. Im November 2008 schoss ein Nazi in dem Rotlichtlokal “Strip” (ehemals “Moonlight”) in der Hannoverschen Straße, in dem regelmäßig Neonazis verkehren, beim Streit mit einer Pumpgun auf sein Gegenüber. Später warfen er und seine einschlägig bekannten Freunde Molotow-Cocktails auf das Lokal. Die durch die Polizei durchgeführten Hausdurchsuchungen bei Tatbeteiligten förderten unter anderem verschiedene Schusswaffen, Munition und Hieb- und Stichwaffen ans Tageslicht. Die Konsequenz kann also sein sich einer Identifizierung zu entziehen und sich die Rechte am eigenen Bild zu sichern, also Portraitfotos durch entsprechende Kleidung zu verhindern.
Sound of da Police.
Auch wenn ihr nichts macht, besteht immer ein gewisses Risiko mit der Polizei in Konflikt zu geraten. Aus diesem Grund gibt es den sog. Ermittlungsausschuss, den ihr bei Festnahmen, auch wenn ihr selbst nicht betroffen seid, unter der Nummer 0551-7708000 informieren solltet. Allgemeine Tipps zum Verhalten auf Demonstrationen könnt ihr auch im Faltblatt „Was tun wenn’s brennt“ der Roten Hilfe nachlesen, das es u.a. Autonomicum-Café (Erdgeschoss Blauer Turm) und im Internet unter http://www.rote-hilfe.de gibt.
WIR SEHEN UNS AUF DER STRAßE – KEINEN FUSSBREIT DEN FASCHISTEN!
Antifaschistische Demonstration // 9. Mai // 10 Uhr // Bahnhof Friedland.
Gemeinsame Zugfahrt aus Göttingen um 9.14 Uhr
Dieser Aufruf wird unterstützt durch:
Basisgruppe Germanistik | Basisgruppe SoWi | Basisgruppe Kunstgeschichte | Basisgruppe Ethno | Basisgruppe International | Basisgruppe Philosophie | Basisgruppe Medizin | Basisgruppe Geschichte | Fachgruppe Geschichte
Weitere Infos:
Homepage der Gruppe redical(m)