Süddeutsche Zeitung lässt sich von Neofaschisten an der Nase herumführen
Es wird der Eindruck vermittelt, dass studentische Verbindungen einer Hexenjagd seitens aktiver Antifaschist*Innen ausgesetzt wären. Doch gerade das Beispiel der Hannovera in Göttingen zeigt das genaue Gegenteil. So fand 2009 auf dem Haus der Hannovera ein Vortrag des Geschichtsrevisionisten Karlheinz Weißmann statt. Weißmann gilt als Vordenker der Neuen Rechten und publiziert in der rechten Wochenzeitung „Junge Freiheit“. Ebenfalls 2009 fand ein Vortrag des Abtreibungsgegners Manfred Libner, Geschäftsführer der Stiftung „Ja zum Leben“, auf dem Haus der Hannovera statt. Der Titel des Vortrags lautete: „Ein Volk entsorgt seine Kinder. Die Normalität der Abtreibung und das Recht auf Leben im real existierenden Liberalismus“. Die Hannovera ist Mitglied in dem Dachverband „Deutsche Burschenschaft“ (DB), dessen völkisch-nationalistische Positionen denen der NPD in nichts nachstehen. Auch organisatorische Verbindungen zu Neonazis bestehen.
Im November 2004 organisierte die Burschenschaft Holzminda in Kooperation mit der Hannovera einen Vortrag des Ex-KSK-Generals Reinhard Günzel. Dieser hatte den antisemitischen Äußerungen Martin Hohmanns zugestimmt und war weiterhin durch geschichtsrevisionistische Äußerungen aufgefallen, in denen er seiner Truppe eine Disziplin "wie bei der Waffen-SS" abverlangte.
Somit trifft es mit der Hannovera eben nicht irgendeine studentische Verbindung, sondern eine neofaschistische Korporation. Es ist für uns unerträglich, dass die SZ diesen Neofaschisten eine Plattform liefert, auf der sie sich als Opfer willkürlicher Gewalt darstellen können und finden es sehr bedenklich, dass der Autor im gleichen Atemzug für mehr Solidarität mit jenen Burschenschaften wirbt.
Eine Aktivistin des Basisdemokratischen Bündnis dazu: „Wir fordern die SZ dazu auf in Zukunft eine einseitige, faktisch nicht recherchierte Berichterstattung zu unterlassen und wir legen allen Leser*Innen der SZ nahe, ihr Abonnement noch einmal zu überdenken. Es ist nicht hinnehmbar, dass eine Zeitung wie die SZ, die sich einem demokratischen und humanistischen Grundsatz verschreibt, den Neofaschisten der Burschenschaft Hannovera als Sprachrohr dient.“