Uni-Präsidium besetzt

Protest gegen den autokratischen Kürzungswahn geht weiter

Heute haben 50 Studierende das Präsidium besetzt. Aus den Fenstern hängen Transparente, die Stimmung ist allgemein gut und friedlich. Laut Aussagen der Univerwaltung werden die Protestierenden geduldet, solange es friedlich bleibt. Es ist also möglich und wünschenswert, die Protestierenden zu unterstützen!

Die BesetzerInnen fordern den Rücktritt des Unipräsidenten und die Rücknahme aller derzeitig diskutierten Kürzungspläne. Außerdem betonen sie, dass ihr Protest sich auch gegen die geplanten und vom Uni-Präsidium unterstützten Studiengebühren richtet.

Kurt von Figura ist in die Kritik geraten, als er vor zwei Wochen bekanntgegeben hat, das er die wissenschaftlichen Studiengänge Politik, Pädagogik und Sportwissenschaften schließen wolle. Als Begründung dienten Evaluationen, in denen die Fächer angeblich schlecht evaluiert sein sollten. Mittlerweile ist das allerdings widerlegt, die zuständigen Kommissionen haben teilweise schon dementiert, das solche Maßnahmen aus ihren Evaluationen herauszulesen seinen.

Mittlerweile hat Figura verkündet, das sein autokratischer Willkür-Wahn nicht nur die Sozialwissenschaften treffen soll. Jede Fakultät, so die Idee des Präsidenten, solle 8,5 Prozent ihres Etats in einen Topf abgeben, den der Uni-Präsident dann benutzen möchte, um ausgewählte Studiengänge zu stärken. Damit erhofft er sich größere Chancen, bei denen derzeitigen Elite-Uni-Wettbewerben doch noch einen der ebenso raren wie heißbegehrten Plätze zu erlangen.

Die Chancen dafür stehen allerdings schlecht. In allen wichtigen Rankings ist die Uni Göttingen zwar im guten Mittelfeld, aber doch weit davon entfernt, tatsächlich Elite zu sein. Dazu kommt, das solche Umstrukturierungen auf Kosten anderer Forschungs- und Lehrschwerpunkte mittelfristig die Qualität von Forschung und Lehre senken wird.

Erschienen am: 29.11.2005 AutorIn: email-address

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