Solidaritätsaktion für Proteste in Frankreich
In Göttingen beteiligten sich am Mittwochabend 80 bis 100 Menschen an einer Solidaritätskundgebung für die Proteste in Frankreich.
Thema waren sowohl die Proteste und ihre Hintergründe im allgemeinen als auch die zunehmende Polizeigewalt gegenüber den Protestierenden. Es wurde auf das Schicksal von Cyril Ferez aufmerksam gemacht, der nach den brutalen Polizeiübergriffen am Samstag im Koma liegt. Die Passanten wurden mit Redebeiträgen und Flugblättern über die Vorgänge in Frankreich informiert. In dem Flugblatt heißt es: "von Frankreich lernen heißt kämpfen lernen". Was es von Frankreich vor allem zu lernen gelte, sei Solidarität. Dort gingen große Teile der Gesellschaft auf die Straße, um ein Gesetz zu verhindern das manche von ihnen nur bedingt betreffe. Die Kundgebung endete mit einer kurzen Demonstration. Die Polizei hielt sich zurück, obwohl die Veranstaltung nicht angemeldet war. Insgesamt war die Kundgebung eine gelungene Aktion, und die Beteiligung hielt sich in Anbetracht von weniger als 24 Stunden Mobilisierungszeit im erwartbaren Rahmen. Die Aktion hat jedoch auch deutlich gemacht, das der deutsche Öffentlichkeit die Dynamik in Frankreich fremd bleibt. Dies gilt sowohl für die Beteiligung aus der Linken als auch für die Reaktionen der PassantInnen, die von wohlwollendem Desinteresse geprägt waren. Das ist insbesondere deshalb bemerkenswert, weil ähnliche Vorhaben wie in Frankreich auch in Deutschland anstehen, die mitunter noch viel weiter gehen.