Vortrag: Was ist Antisemitismus?

Eine Einführung in Theorien über Antisemitismus

Vortrag: Donnerstag, 21.12.06, 19:30, ZHG 002

Veranstalterin: BG Geschichte

2005 bejahten in einer representativen Umfrage 51,8 Prozent der Deutschen die Aussage:

"Viele Juden versuchen aus der Vergangenheit des "Dritten Reiches" heute ihren Vorteil zu ziehen und die Deutschen dafür zahlen zu lassen."

(Quelle: Heitmeyer, Wilhelm: "Die verstörte Gesellschaft. In weiten Teilen der Bevölkerung wächst die Orientierungslosigkeit und mit ihr der Druck auf Minderheiten.", in: Zeit, No 51, 15. Dezember 2005, S.24.)

Die Shoa wird in der Öffentlichkeit strömungsübergreifend verurteilt. Durch diesen vermeintlichen Konsens wird die Analyse der tiefer liegenden Ursachen aber vermieden. Der Antisemitismus findet in der industriellen Vernichtung der als jüdisch Identifizierten nicht seinen Abschluss, sondern diese ist nur Ausdruck einer kulturell verwurzelten Ideologie. Die Denkstrukturen, die manifesten Antisemitismus ermöglichen, existieren weiterhin.

Eben diese Strukturen und ihren Hintergrund aufzudecken muss daher integraler Bestandteil einer gesellschaftlichen Analyse sein. Einen Beitrag hierzu möchte unsere Veranstaltung leisten. Ausgehend von einem theoretischen Blickwinkel werden wir versuchen die gesellschaftlichen Mechanismen, die Antisemitismus nicht nur ermöglichen sondern hervorrufen, zu beleuchten.

Referent: Christian Banse (Soziologe am Institut für Soziologie Göttingen. In der Vergangenheit beschäftigte er sich mit Forschungen zu nationalen Grenzziehungen und politischer Bildungsarbeit zu Antisemitismus. Unter anderem arbeitete er in der „Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus” (KIGA).)

Erschienen am: 14.12.2006 AutorIn: email-address

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