Studentenverbindungen in der Braunzone
Semesteranfang in Göttingen – ein Zeitpunkt zu dem auch Studentenverbindungen wieder verstärkt in Erscheinung treten und versuchen Erstsemester anzuwerben. Die Korporationen, die sich bei der Nachwuchswerbung, dem sogenannten „Keilen“, oft harmlos präsentieren, sind alles andere als das. Wir werden uns daher in einer Artikelserie mit dem Thema Studentenverbindungen auseinandersetzen.
Deutsche Burschenschaft
„Die Burschenschaft Danubia hat dem von der Polizei gesuchten Skinhead Christoph Schulte, der im Münchner Schlachthofviertel im Januar einen Griechen fast tot geprügelt hatte, nach der Tat Unterschlupf gewährt. Der Schläger übernachtete in dem Haus der Burschenschaft an der Möhlstraße. Von dort tauchte er in den Untergrund ab. Auch der Mitorganisator der Geburtstagsfeier, von der die Schlägerei ausging, war Mitglied der Danubia. Oberstaatsanwalt Manfred Wick bestätigte gestern, dass Schulte, der in Haft sitzt und auf seinen Prozess wartet, sich nach der Tat in das Haus der Burschenschaft in Bogenhausen flüchten konnte. Schulte entzog sich anschließend wochenlang der Polizei. Er sei von einem Bundesbruder dorthin gebracht worden, der selbst der Regensburger Burschenschaft Teutonia angehöre, so Wick. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen des Verdachts auf Strafvereitelung. Das Haus der Danubia war bereits im Februar durchsucht worden. Gegen einen anderen Burschenschaftler der Danubia wird bereits seit längerem ermittelt: Er hat die Skinhead-Geburtstagsfeier mitorganisiert und gilt als Mittäter bei dem Überfall, bei dem am 13. Januar 50 Skinheads über einen griechischen Passanten hergefallen waren.“ Der Vorfall, von dem die Süddeutsche Zeitung hier am 18.6.2001 berichtete, sorgte bundesweit für Medieninteresse. Hinzuzufügen wäre noch, dass der Jubilar der Neonazi-Kader Martin Wiese war, der zwei Jahre später wegen eines geplanten Sprengstoffanschlags auf die Grundsteinlegung des neuen Jüdischen Zentrums in München verhaftet und in der Folge zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde.
Die anläßlich solcher Ereignisse auch in bürgerlichen Medien thematisierten Verknüpfungen zwischen Korporationen und offen als solchen auftretenden Neonazis können aufmerksame Beobachter_innen der Verbindungszene nicht überraschen. Vor allem der Dachverband Deutsche Burschenschaft (DB), in dem völkisch-nationalistische Politik hegemonial ist, fällt immer wieder in krasser Weise durch rechtsextreme Äußerungen und Veranstaltungen, sowie durch Kontakte zum organisierten Neofaschismus auf. Jürgen Schwab, ein ehemals führender NPD-Kader, freut sich über die zahlreichen Gleichgesinnten in der DB: "So sind in nahezu allen DB-Verbindungen Verbandsbrüder anzutreffen, die in irgendeiner Form national oppositionell sind. Der Verfasser zählt sich auch zu diesem nicht kleinen Personenkreis."1 Schwabs Einschätzung dürfte zutreffend sein, auch wenn nicht alle Burschenschaften in ihrem öffentlichen Auftreten so dreist sind wie z.B. die Germania Hamburg, die so eng mit der FAP2-Hamburg verknüpft war, dass diese ihr Kontakttelefon bis zu ihrer Auflösung auf dem Verbindungshaus unterhielt. Als Kaderschmiede für die NPD wurde die Burschenschaft Dresdensia-Rugia überregional bekannt, nachdem ihr „Alter Herr“ Jürgen W. Gansel als sächsischer Landtagsabgeordneter eine Rede über den „Bombenholocaust von Dresden" hielt. Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass die Dresdensia-Rugia NPD-Funktionäre gleich reihenweise hervorbringt. Neben Gansel selbst sind der Bundesvorsitzende der Jungen Nationaldemokraten (JN), Stefan Rochow, dessen Bruder Mathias Rochow, Bundesvorstandsmitglied der JN und der NPD-Organisation Nationaldemokratischer Hochschulbund (NBH), sowie Arne Schimmer als Berater der sächsischen NPD-Landtagsfraktion namentlich bekannt. Als Dachverband weiß die DB besondere Leistungen durchaus zu honorieren. So wählte sie als „Vorsitzende Burschenschaft“ für den Zeitraum 2006/2007 die Innsbrucker Burschenschaft Brixia3, die im Handbuch des österreichischen Rechtsextremismus zu den "akademische[n] Vorfeldorganisationen des Rechtsextremismus"4 gezählt wird. Auch der "Schriftleiter" der von der DB vierteljährlich herausgegebenen Burschenschaftlichen Blätter, Herwig Nachtmann, ist Mitglied der Brixia. Nachtmann, wegen Verstoßes gegen das NS-Wiederbetätigungsgesetz verurteilt, nahm 1981 als Angehöriger der Kameradschaft der ehemaligen Südtiroler Freiheitskämpfer am Begräbnis des Hitler-Nachfolgers Dönitz teil.
DB-Verbindungen können allerdings nicht nur durch ihre prominenten Mitglieder, sondern auch durch eine ebenso illustre Gästeliste beeindrucken, die sich in Teilen wie ein Who’s Who des Neofaschismus liest. Zu ihren Veranstaltungen luden in der DB organisierte Burschenschaften in den letzten Jahren unter anderem den Neo-Nazi Horst Mahler, den NPD-Barden Frank Rennicke, den Holocaust-Leugner David Irving und den Anmelder der Rudolf-Hess-Märsche in Wunsiedel, Jürgen Rieger, ein. In Göttingen gibt es mit den Burschenschaften Hannovera und Holzminda zwei DB-Verbindungen. Bei einer von diesen gemeinsam organisierten Veranstaltung trat 2004 der Antisemit und Bewunderer der Waffen-SS Reinhard Günzel mit einem Vortrag zum Thema „Ethos des Offiziers“ auf. Im Juli 2007 führte der Allgemeine Pennäler Ring (APR), ein Dachverband von Schülerverbindungen, der als neonazistisch eingestuft werden muß, seine jährliche Tagung im Haus der Hannovera durch. Die in diesem Dachverband organisierten Korporationen, die den akademischen Burschenschaften als Nachwuchsreservoir dienen, scheinen ihre Vorbilder noch überbieten zu wollen. Auf der Internetseite des APR wird die „Schülerzeitung 'Blaue Narzisse ', an deren Entstehung unsere Chemnitzer Verbandsbrüder maßgeblich beteiligt waren“, erwähnt. Folgt man diesem Hinweis stößt man auf Artikel, die eine_n die Burschis zumindest um ihre Kotzbecken beneiden lassen. So schreibt dort z.B. ein Marco Reese5 unter dem Titel „Nazis gegen Rechts“: „Der nationalsozialistische Beitrag zum ‚Kampf gegen rechts’ ist nicht zu unterschätzen und sollte endlich einmal gewürdigt werden. Ohne die Nationalsozialisten würden wir heute vermutlich immer noch oder wieder von Elbjunkern mit Monokel und Reitpeitsche, von ausbeuterischen Großunternehmern, Schwarzröcken und Militaristen beherrscht und unterdrückt werden, anstatt soziale Sicherheit und Modernität zu genießen.“6
Differenzierung und Fassade
Das durch solche Aktivitäten verursachte schlechte Image der Korporationen stellt für diese zunehmend ein Problem dar. Die Corps beklagen sich auf ihrer Internetseite: „Keine studentische Institution wird in und von der Öffentlichkeit so kritisch betrachtet, wie die studentischen Korporationen.“ Mit dieser Situation konfrontiert, erproben viele Dachverbände und Einzelverbindungen seit einiger Zeit in ihrer Öffentlichkeitsarbeit ein neues Konzept. In öffentlichen Erklärungen wird sich teilweise um Abgrenzung von der DB bemüht. Auf Internetseiten und in Publikationen liest man in nahezu jedem zweiten Satz von „Demokratie“, „Toleranz“, „Weltoffenheit“ und „Freiheit“. Gleichzeitig wird aber mit der DB in Gremien wie dem Convent Deutscher Akademikerverbände (CDA), der Arbeitsgemeinschaft akademischer Verbände (AaV) oder der Arbeitsgemeinschaft Andernach mensurbeflissener Verbände (AGA) weiterhin eng zusammengearbeitet. Auf lokaler Ebene sind die schlagenden Verbindungen zudem oftmals in einem gemeinsamen Waffenring organisiert. Wenn sie in die Kritik geraten, legen Korporierte oft großen Wert auf Differenzierung. Solange die Verbindungen untereinander so eng verknüpft sind, kann darauf jedoch getrost verzichtet werden. Trotz gewisser Unterschiede bilden die Verbindungen als Gesamtheit ein wichtiges Scharnier zwischen Konservatismus und Neofaschismus.
Die tatsächlichen Unterschiede zwischen den Verbindungen sind auch weit geringer als teilweise behauptet. Das Corps Frisia, das bis 2003 eine Burschenschaft war, weiß das aufgrund seiner Geschichte sehr genau: „Studentische Verbindungen, insbesondere solche, die sich zum Farbentragen und Fechten bekennen, sollten, bevor sie das Trennende hervorheben, zunächst das Gemeinsame bedenken. [...] Das wenige Unterschiedliche verschwindet hinter dem ganz überwiegenden Gemeinsamen.“7 Die Fassade aufrecht zu erhalten fällt mitunter schwer. Und so ist es dann auch kein Zufall, wenn in der Zeitschrift der „weltoffenen“ Corps noch in der vorletzten Ausgabe ein Kommentar erscheinen konnte, in dem Migrationsprozesse mit der Vogelgrippe in Verbindung gebracht wurden und dem Autor zu Migrant_innen als erstes der Begriff „Pandemie“ einfiel. Das im Weinheimer Senioren-Convent (WSC) organisierte Hamburger Corps Irminsul schaffte es 2005 sogar bis in bundesweit erscheinende Presseorgane als es sich zu seinem 125-jährigen Jubiläum ausgerechnet den emeritierten Professor Konrad Löw als Festredner einlud. Löw hatte nur ein Jahr zuvor für Schlagzeilen gesorgt als wegen eines von ihm verfassten antisemitischen Artikels, den Die Welt als „Ansammlung antijüdischer Klischees“ kennzeichnete, die gesamte Restauflage der Zeitschrift Deutschland-Archiv eingestampft wurde. In der Folge ließ Löw den Artikel durch die Junge Freiheit, das wichtigste Presseerzeugnis der deutschen Neuen Rechten, nachdrucken, gab der National Zeitung des DVU-Vorsitzenden Gerhard Frey ein Interview und trat zusammen mit Martin Hohmann und Reinhard Günzel bei der bereits erwähnten Münchner Burschenschaft Danubia auf. Wirklich überraschend war die Einladung Löws allerdings nicht. Der Vorsitzende des Altherrenverbandes des Corps Irminsul, Roger Zörb, kann bereits auf eine lange rechte Karriere zurück blicken. Bereits 1991 konnte man ihn im Adressbuch des Neonazi-Führers Michael Kühnen finden.8 Später kandidierte er u.a. mit vielen anderen Korporierten für die rechtsextreme Liste Uni-Aktiv bei der Hamburger StuPa-Wahl. Momentan sitzt er zusammen mit seinem Bundesbruder Sebastian Greve im Vorstand des Bismarckbundes e.V. der regelmäßig Orden an Rechtsextremisten verleiht. Mit dem Bismarckorden werden nicht nur intellektuelle Rechte geehrt, sondern in den vergangenen Jahren „auch militante Neonazis wie Axel Zehnsdorf (FAP) oder Ulf Kretschmann, der 1984 beim Waffenschmuggel erwischt wurde und aus dem Umfeld von Michael Kühnens ANS9 stammte.“10
Auch sonst sieht es nicht gut aus, z.B. beim Coburger Convent (CC): Bei den jährlichen Pfingsttreffen in Coburg sind immer wieder faschistische Töne zu hören. 1993 bekundete ein betrunkener Korporierter beim Marktfrühschoppen über die Lautsprecheranlage seine Solidarität mit den faschistischen Mördern von Solingen. Beim selben Treffen lobte der Festredner, der Geschichtsprofessor Dieter Wiebecke (Landsmannschaft Mecklemburgia-Vorpommern zu Hamburg) den "ethischen Wert und die beispiellose Hingabe und Opferbereitschaft der Deutschen Wehrmacht"11. Der CC lehnte es ab, sich von der Rede zu distanzieren. Auch bei CC-Verbindungen treten rechtsextreme Referent_innen auf, z.B. Reinhard Günzel und Reinhard Uhle-Wettler. Als Referent zum gemeinsamen Studententag von CC und Deutscher Sängerschaft (DS) wurde 1999 (der inzwischen verstorbene) Lothar Bossle eingeladen, der nicht nur Augusto Pinochet bei der Ausarbeitung der neuen chilenischen Verfassung geholfen hatte, sondern auch für seine Kontakte zur Mun-Sekte, die nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs als „faschistisch, terroristisch und kriminell“ bezeichnet werden darf, bekannt war. Nicht verschwiegen werden soll hier, dass Bossle auch regelmäßig bei Verbindungen des Cartellverbands der deutschen katholischen Studentenverbindungen (CV) auftrat. In Göttingen kandidierte mit Tobias Fabiunke (Landsmannschaft Gottinga) ein Mitglied des CC 2003 für die rechtsextreme Freiheitlich Demokratische Liste (FDL), als deren Spitzenkandidaten Moritz Strate (Winfridia, im Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine) antrat, zur StuPa-Wahl. Ebenfalls beteiligt an diesem Projekt, das sich als Tarnliste der LHG entpuppte, war der damalige LHG-Spitzenkandidat Nicolo Martin (Verbindung Lunaburgia, MR). Als Symbol benutzte die FDL eine lodernde Flamme, die bereits der neofaschistischen Nationalen Sammlung als Erkennungszeichen diente und auch vom französischen Front National verwendet wird. Die Staatsanwaltschaft ermittelte deshalb gegen Strate wegen „Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“. Strate und Martin wurden im gleichen Jahr auch praktisch tätig und zündeten im Keller eines Wohnhauses im Kreuzbergring, in dem zu diesem Zeitpunkt 16 Menschen schliefen, eine Ausstellung über die Besetzung des BG-Geschichte-Raumes an.12
Nicht vergessen werden soll hier die kleine, aber dadurch keineswegs harmlosere Deutsche Gildenschaft (DG), die in Göttingen als Deutsche Hochschulgilde Trutzburg Jena aktiv ist. Im 1996 veröffentlichten „Handbuch Deutscher Rechtsextremismus“ heißt es zur DG: „Trotz ihrer geringen Mitgliederzahl gelingt es der DG, in weite Teile des intellektuellen Rechtsextremismus zu wirken.“13 Mitglieder der Trutzburg Jena sind u.a. Andreas Molau, seit 2006 im NPD-Bundesvorstand, Teilnehmer am iranischen Holocaust-Karikaturen-Wettbewerb und Spitzenkandidat der NPD für die niedersächsische Landtagswahl, sowie Karlheinz Weißmann, ein Vordenker der Neuen Rechten.
Diese Aufzählung ließe sich fortführen. Wie vielfältig die rechtsextremen Verstrickungen der Korporationen sind, sollte jedoch bereits klar geworden sein. Erwähnt sei allerdings noch, dass auch Verbindungen ohne Dachverband nicht sympathischer sind, wie die Beispiele der Königsberger Burschenschaft Gothia zu Göttingen und der Göttinger Gesellschaft Max Eyth belegen. Erstere lobt nicht nur die „Moral, Pflichterfüllung und Treue“ der Wehrmacht. Teil des Internetauftritts ist auch eine Seite über „Ostpreußen“. Dort findet sich eine Karte, auf der diese Gegend als „Ostgebiete des Deutschen Reiches“ und „z.Z. unter sowjet. Verwaltung“ bzw. „z.Z. unter polnischer Verwaltung“ bezeichnet wird. Die Gesellschaft Max Eyth lud 1993 den niedersächsischen Republikaner-Vorsitzenden Haase zu einem Gastvortrag ein.
Integration und Interventionsmöglichkeiten
Trotz allem gibt es an den Unis keineswegs eine durchgängige Abgrenzung gegenüber Studentenverbindungen, davon kann man sich z.B. jedes Jahr bei den Wahlen zum Studierendenparlament überzeugen. Der RCDS, der als Sammelbecken Korporierter jeglicher Couleur berüchtigt ist, müsste ohne diese wohl über seine Auflösung nachdenken. Die Burschenschaften Hannovera und Holzminda sind auf den Wahllisten stets zahlreich vertreten, der Holzminda-Burschi Max von Schwerin ist inzwischen sogar Pressesprecher des RCDS-Niedersachsen. Die Koalition aus ADF und RCDS, die im Jahr 2006 den Asta stellte, wählte den Sprecher der Holzminda, Markus Guth zum Finanzrevisor und machte seinen Bundesbruder Christian Thalheim zum Sachbearbeiter im Sozialreferat. Entsprechend kandidieren auch für die ADF Verbinder, ebenso wie für die LHG, die oben ja bereits erwähnt wurde.
Auch auf anderen Ebenen werden Verbinder teilweise erschreckend bereitwillig integriert und vorher etablierte Standards dabei unterlaufen. So hatte der AK Geschichte sich Anfang 2006 auf Anfrage der Basisgruppe Geschichte noch von einem zur Königsberger Burschenschaft Gothia zu Göttingen gehörigen Korporierten, der behauptet hatte Mitglied des AK zu sein, distanziert: "Sascha Jarsch war und ist nicht Mitglied des AK Geschichte. Und wird es auch nicht werden." Etwas mehr als ein halbes Jahr später sah das schon ganz anders aus. Der oben erwähnte Max von Schwerin nahm an der O-Phase als Tutor teil, obwohl dem AK seine Mitgliedschaft bei der Holzminda bekannt war. Sein offen zur Schau gestellter Nationalismus führte jedoch dazu, dass von Schwerin, der bei dieser Gelegenheit nicht eben durch seine Redegewandtheit auffiel, durch Antifaschist_innen der O-Phasen-Party verwiesen wurde. Die Geschichts-O-Phase ist allerdings auch ein gutes Beispiel dafür, dass sich Gegenwehr gegen das Vordringen von Korporierten in neue Bereiche durchaus lohnen kann. An der O-Phase 2007 wollte mit dem Fuchsmajor des Corps Frisia erneut ein Verbinder als Tutor teilnehmen. Die durch entsprechende Recherchen diesmal gut vorbereitete Basisgruppe schickte daraufhin einen mehrseitigen Brief mit Informationen über die Frisia an die anderen Tutor_innen, um die Teilnahme zu verhindern. Obwohl der Fachgruppensprecher Alexander Thomas (AK Geschichte) mit den guten Erfahrungen, die sie im letzten Jahr mit dem Holzminda-Burschi gemacht hätten, argumentierte, entschied sich die Mehrheit schließlich dafür, den Corpsstudenten von der O-Phase auszuschließen.
1) Zitiert nach: Thomas Pfeiffer, Die Kultur als Machtfrage. Die Neue Rechte in Deutschland, Düsseldorf 2003, S. 126.
2) Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei. Bis zu ihrem Verbot 1995 die größte neofaschistische Organisation in Deutschland.
3) Aufgrund des völkischen Nationenkonzepts der DB sind in diesem Dachverband auch österreichische Verbindungen organisiert. Dies ist auch bei einigen anderen Dachverbänden der Fall.
4) Markus Penner / Klaus Zellhofer, Österreichische Burschenschaften als akademische Vorfeldorganisationen des Rechtsextremismus, S. 270. In: Stiftung Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hrsg.), Handbuch des österreichischen Rechtsextremismus, Wien 1994, S. 270 - 277.
5) Der Autor des zitierten Artikels ist höchstwahrscheinlich identisch mit dem gleichnamigen ehemaligen Vorsitzenden der Schülerunion Celle, jetzigen Junge Freiheit-Autor und Mitglied der Burschenschaft Normannia zu Jena.
6) Marco Reese, Nazis gegen Rechts. In: Blaue Narzisse (www.blauenarzisse.de/v2/index.php?option=com_content&task=view&id=228&Itemid=33 Stand: 15.10.2007).
7) George Turner, Wiedervereinigung von Frisia und Friso-Luneburgia. In: Corps 2/2005 (www.die-corps.de/Wiedervereinigung_von_Frisia_u.731.0.html Stand: 10.9.07).
8) Vgl. Ernst Krefft, Tamm-Museum: unerwünschte Gäste? . Extreme Rechte zu Gast bei Tamm. In: Hamburger Lehrerzeitung. Zeitschrift der GEW Hamburg Juni / Julli 2006 (http://gew-hamburg.de/hlz/0606/tamm.htm Stand: 28.9.07).
9) 1977 als Aktionsfront Nationaler Sozialisten gegründet, später nach Zusammenschluß mit einer anderen Gruppe als Aktionsfront Nationaler Sozialisten / Nationale Aktivisten aktiv. Die ANS agierte bis zum Verbot 1983 als legaler Zweig der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei/Auslands- und Aufbauorganisation.
10) Felix Krebs, Durchlaucht verleiht goldenen Bismarckorden an Rechtsextremisten. Fürst Ferdinand von Bismarck und sein schwarz-braunes Umfeld (http://www.kueste.vvn-bda.de/index.html?/Seiten/unterseiten2005/bismarck.html Stand: 28.9.07)
11) Zitiert nach: Jens Mecklenburg (Hrsg.), Handbuch deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S. 326.
12) Eine Dokumentation hierzu ist zu finden unter: http://www.goest.de/freiraum_modell.htm (Stand: 15.10.2007).
13) Mecklenburg, Handbuch, S. 329.