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Im Wintersemester 2009/2010 haben wir ein Autonomes Seminar zu "materialistischer Staatstheorie" organisiert. Wir haben gemeinsam versucht einen kritischen Begriff vom Staat zu entwickeln, der den aktuellen politischen Entwicklungen gerecht wird und die unterschiedlichen emanzipatorischen Debatten um den Staat berücksichtigt. Hier dokumentieren wir noch einmal den Einladungstext und weisen darauf hin, dass es möglicherweise im Wintersemester 2010/2011 wieder ein Autonomes Seminar geben wird. --- An den Staat werden aus unterschiedlichsten Richtungen Anforderungen gestellt. Sei es Sicherheit oder Eigentum zu garantieren, sozialen Ausgleich zu schaffen, den Klimawandel zu verhüten oder die Bürgerrechte zu schützen. Forderungen jedenfalls sind schnell gestellt. Die Frage wer oder was der Staat eigentlich ist scheint auf den ersten Blick klar. Bei näherer theoretischer Auseinandersetzung wird allerdings deutlich, dass es sehr unterschiedliche Staatsverständnisse gibt, die dann auch in unterschiedlichsten (politischen) Strategien aufgehen. In diesem Seminar wollen wir versuchen den Staat aus materialistischer Perspektive theoretisch zu fassen. Dabei sollen sowohl ältere Ansätze wie die von Marx und Engels, als auch aktuellere staatstheoretische Debatten abgehandelt werden, sowie die Frage nach der Notwendigkeit einer Staatskritik (u.a. aus feministischer Perspektive) aufgeworfen werden. mehr...
Das Antifee Festival findet im Juni 2010 zum vierten Mal in Folge in Göttingen statt. Es verbindet Kultur und Politik: an zwei Tagen gibt es Bands, Workshops, Vorträge, Diskussionsrunden, Kinderprogramm, Party und mehr...
Vor einigen Woche wurde eine Mitarbeiterin der sog. Ausländerbehörde im Café Kabale aufgrund ihrer Tätigkeit nicht bedient und des Lokals verwiesen. Sie sah sich dadurch dermaßen „diskriminiert“, dass sie es für angebracht hielt, darüber Beschwerde beim Ordnungsamt einzulegen. Ein paar Tage später erreichte das Kabale ein offizielles Schreiben, in dem von „Diskriminierung“ die Rede ist. Während der rassistische Alltag in Göttingen, die momentan laufenden und bevorstehenden Abschiebungen von Roma und die Konsequenzen für die Betroffenen kaum Erwähnung findet, schaffte es dieser „Vorfall“ nicht nur bis in die Kolumnen der lokalen Presse, sondern wurde sogar in überregionalen Tageszeitungen verhandelt. mehr...
Polizei und Staatsanwaltschaft in Göttingen gehen immer wieder mit Hilfe der Justiz gegen politisch engagierte Menschen vor, die ihnen in besonderer Weise ein Dorn im Auge sind. Politische Initiativen werden so gezielt geschwächt. Deshalb hat sich ein breites Bündnis aus zahlreichen Organisationen, Verbänden und Gruppierungen zusammen gefunden, um Initiative zu ergreifen. Wir werden wir uns einmischen, wenn politisches Engagement und Proteste gezielt kriminalisiert werden. Es ist an der Zeit, das skandalöse Vorgehen von Polizei und Justiz ans Licht der Öffentlichkeit holen und die Betroffenen zu unterstützen. Den Mittelpunkt der Kampagne bildet eine von der Initiative gemeinsam herausgegebene Broschüre, in der 17 Fälle aus den letzten 6 Jahren dokumentiert werden. Diese zeigen ganz praktisch und konkret, wie politische Kriminalisierung funktioniert. Darüber hinaus informiert das Bündnis im Frühjahr 2010 auf diversen Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen über Hintergründe und aktuelle Fälle von Kriminalisierung durch Polizei und Justiz. Ausführliche Informationen, die Broschüre zum Download und Veranstaltungshinweise gibt es auf der Seite www.politische-justiz.org. mehr...
Was dieser Tage in Göttingen los ist, gleicht einem schlechten Krimi. Wer die lokalen Zeitungen aufschlägt, hat das Gefühl hautnah bei der Täter_innen-Suche dabei sein zu dürfen: „Eine Spur, zwei Hunde, vier Verdächtige“ titelte das Göttinger Tageblatt am Donnerstag, 28. Januar. Da war es gerade mal einen Tag her, dass ein Haufen Polizeikräfte sich Zugang zur Wohngemeinschaft der Roten Straße 1 verschafft hatte. Weiter ging es munter mit wilden Spekulationen über Hundenasen, die „erhöhte Gewaltbereitschaft der Göttinger Linksextremisten“ und „szenetypische Brandsätze“. mehr...
Am 27. Januar 2010 führte die Polizei eine Hausdurchsuchung in der Roten Straße 1 in Göttingen durch. Gegen 19.00 Uhr hatte ein Großaufgebot an Einsatzkräften die Rote Straße abgesperrt. Anschließend wurden mehrere Zimmer von Bewohnerinnen und Bewohnern, sowie das Wohnzimmer und der Dachboden durchsucht. Darüber hinaus verschafften sich die Polizeikräfte Zutritt zu weiteren Zimmern. Die Bewohner*innen rufen jetzt zu einer Demonstration am Samstag, den 30.1., um 17 Uhr am Kornmarkt auf. mehr...