Fließende Tränen

In unseren Tränen da fließen,

seit nun geraumer Zeit,

schon Steine und Stähler

die wir nicht mehr kennen;

  

unsere Herzen die schlagen

bei weitem nicht mehr,

wie einst sie geschlagen,

als unsere Beutel noch leer;

 

Wo unsere Tränen nun tropfen

auf Pflaster und Stein,

zerbrechen, zerschlagen

der Kaufhäuser Schein;

 

wenn wir dann des nachts,

verkrampft und allein,

in der Ecke der Wohnung,

still mit allen Kräften schrei 'n;

 

wenn die Fenster tagtäglich,

über unsre Häupter gar wachen,

uns die Linsen und Fressen,

Hinter unsre Rücken auslachen;

 

wir sind schon allein,

nur merken 's noch nicht,

es zerfrisst unser Sein

dann, wenn 's uns erwischt;

Justin Bixby

Erschienen am: 06.12.2006 AutorIn: email-address