500 Studierende demonstrieren gegen Bachelor und Bildungsklau
Am Dienstag, den 25.11.2008, versammelten sich Studierende der Georg-August-Universität Göttingen, am Vormittag zahlreich auf dem Zentralcampus, um gegen das entmündigende Bachelorsystem zu protestieren. Kritisiert wurden insbesondere der erhöhte Leistungsdruck, die beschränkende Übergangsquotenregelung zum Masterstudium und die zunehmende Verschulung des Studiums im Rahmen des Bologna-Prozesses.
Die Demonstrierenden stürmten sieben Vorlesungen im Zentralen Hörsaalgebäude und forderten die Kommiliton*innen auf, sich an der Protestaktion zu beteiligen. Viele folgten der Aufforderung und so manche*r Professor*in unterstützte die Aktion durch Abbruch seiner Vorlesung. In Redebeiträgen wurden die Studierenden dazu ermuntert, sich gemeinsam dem Bachelorsystem zu widersetzen und weitere Proteste mitzutragen und mitzugestalten. Wer den Bachelor befürworte, unterstütze die systematische Entmündigung der Studierenden. Deshalb „Schluss mit der systematischen Zerstörung der Universitäten!“, wie es eine Sprecherin zusammenfasste.
Anschließend zogen die Studierenden in einer Spontandemonstration durch die Fußgängerzone zum Präsidium der Universität am Wilhelmsplatz, um auch dort ihre Forderungen lautstark kundzutun.
Nach den Schüler*innenprotesten vor wenigen Monaten ist der Widerstand gegen den von oben organisierten Bildungsklau nun also auch bei den Studierenden an der Universität angekommen.