Studiengebühren rücken näher!

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Das Land hat mit Beschluss des Niedersächschen Landtags vom 9.12. den Weg für Studiengebühren frei gemacht. 500 Euro pro Semester sind es zunächst. Hinzu kommen die bereits bestehenden Kosten, so dass ca. 700 Euro zu jedem Semesteranfang überwiesen werden müssen.

Ab dem Wintersemester 2006/07 müssen alle, die dann immatrikuliert werden, zahlen. Für die bereits eingeschriebenen beginnt das Bezahlstudium ab Sommersemester 2007. Für die sog. Langzeitstudierenden – also jene, die die vorgeschriebene Studiendauer um vier Semester überschritten haben - erhöhen sich die Strafgebühren auf 600 bis 800 Euro pro Semester. Je nach Länge der „Überziehung”.

Für alle, die sich die real 700 Euro nicht leisten können, gibt es die Möglichkeit privat Kredite aufzunehmen. Die Höhe der Zinsen wird auf 6% - 10% veranschlagt.

Warum Studiengebühren abzulehnen sind und warum Kredite nichts mit Sozialverträglichkeit zu tun haben, wurde schon hinlänglich argumentiert (siehe: www.bb-goettingen.de/?npage=36).

Mit dem Beschluss des Landtages wird nun aber die Dringlichkeit von Protest einmal mehr deutlich. Nur weil der Landtag diesen wissenschaftsfeindlichen Unsinn nun in ein Gesetz gegossen hat, ist das für uns noch lange kein Grund den Widerstand gegen Studiengebühren aufzugeben. Bis zu ihrer tatsächlichen Erhebung bleibt noch einige Zeit. Zeit, die wir nutzen sollten, um Formen des Widerstands zu entwickeln. Wenn sich die Eintreibung von Studiengebühren als nicht durchsetzbar herausstellt, werden diese schneller wieder verschwinden als sie gekommen sind. Wer nun glaubt, diese Perspektive sei unrealistisch: 1987 (!) wurde bereits versucht, Studiengebühren in Niedersachsen einzuführen – der Protest war so stark, dass sie nicht durchgesetzt werden konnten.

Erschienen am: 02.01.2006 AutorIn: email-address